Düsseldorf. Der Landesvorstand der LAG Schulsozialarbeit NRW traf sich in seiner noch jungen Geschichte bereits zum zweiten Mal im Fraktionssaal der Grünen-Landtagsfraktion mit den fachpolitischen Sprecherinnen Sigrid Beer (Bildung/Schule), Dagmar Hanses (Jugend) und Manuela Grochowiak-Schmieding (Arbeit u. Soziales) zu einem Spitzengespräch zum Thema Schulsozialarbeit. Beide Seiten bekräftigten dabei, diese Gespräche in Zukunft in aller Regelmäßigkeit fortzuführen zu wollen. Die drei Grünen-Sprecherinnen betonten dabei noch einmal, wie wichtig die Gründung der LAG als Sprachrohr für die Schulsozialarbeit im Lande gewesen sei und sagten zu bei zukünftigen Gesetzesvorhaben im Bereich von Schule die LAG in die Beratungen frühzeitig einbeziehen zu wollen. „Die LAG hat sich in ganz kurzer Zeit zu einem kompetenten, sachbezogenen und an der Praxis orientierten Gesprächspartner entwickelt“, erklärte Grochowik-Schmieding. Zentrales Thema der Beratungen war die Weiterfinanzierung der s.g. BuT-Stellen. Zu den Schwierigkeiten bei der Umsetzung des Erlasses zur Ko-Finanzierung des Landes und der Kommunen gaben die drei Politikerinnen wichtige Hinweise. Als fachkundige kommunale Kollegin wie auch als LAG-Mitglied hatte der Landesvorstand Sabine Schmitz von der Kölner Koordinierunggsstelle für Schulsozialarbeit zu den Beratungen hinzugezogen. Schmitz informierte über die neusten Ergebnisse einer Koordinationstagung der Landschaftsverbände Westfalen-Lippe und Rheinland und wies dabei auf die großen Nöte vieler NRW-Kommunen und Kreise hin, die sich außer Stande sähen, den jeweils geforderten Eigenanteil für die Finanzierung der BuT-Kräfte zu stemmen. Sigrid Beer unterstrich hier, dass die Zwischenfinanzierung es eigentlich allen Kommunen ermöglichen müsse die durch BuT entstandene Schulsozialarbeit fortführen zu können. In Einzelgesprächen könnten die Kommunen hierzu beim Land um Unterstützung in der Umsetzung nachfragen. Die Sprecherinnen wiesen zudem noch einmal darauf hin, das für Kommunen, die sich in der Haushaltssicherung befänden, eine Streckung der Mittel vorgesehen sei. Entsprechende Anweisungen seinen an die Bezirksregierungen ergangen. Einig waren sich beide Seiten, dass zukünftig landesweite, ja Trägerübergreifende Qualitätsstandards entwickelt werden müssen. Unstrittig war ebenfalls, dass sowohl der Bund, das Land wie die Kommunen gemeinsam für die Schulsozialarbeit verantwortlich seien. Probleme sah das Grünen-Trio jedoch auf der Landesebene eine Einigung mit den kommunalen Spitzenverbänden sowie dem Städte und Gemeindebund hinzubekommen, obwohl auch von dieser Seite längst nicht mehr über die Sinnhaftigkeit oder Notwendigkeit von Schulsozialarbeit diskutiert würde. „Das selbst früher an Gymnasien vorhandene Makelimage der Schulsozialarbeit hätte sich längst zu einem Qualitätsmerkmal gewandelt“. Als dickes Brett, an dem ständig weiter gebohrt werden müsse, sahen beide Seiten die Bundesebene. Hier die Schulsozialarbeit weiter nach vorn zu bringen und Erfolge zu verzeichnen sei ein knorriger Weg. Eine Fortführung der Diskussion um die Schulsozialarbeit im Lande konnten sich alle drei Sprecherinnen beim geplanten Bundeskongress für Schulsozialarbeit in Dortmund vorstellen. Der Termin am 4. und 5. Dezember ist jedenfalls in allen drei Terminkalendern bereits vorgemerkt.
Die Teilnehmer beim Spitzengespräch zum Thema Schulsozialarbeit im Düsseldorfer Landtag (von links): Peter Schroers (LAG), Dagmar Hanses (Grüne), Lothar Horndt (LAG), Dorle Mesch (LAG), Manuela Grochowiak-Schmieding (Grüne), Wolfgang Foltin (LAG), Sigrid Beer (Grüne), Sabine Schmitz (LAG); Foto: LAG-NRW